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Mmmhh, nach nun fast 6 Monaten sollte ich auch mal darüber schreiben, womit ich hier in Delhi die meiste Zeit verbringe, nämlich dem Arbeiten...
Als ich hier her kam, wusste ich nur, das mich eine kleine Software-Entwicklungs-Niederlassung einer niederländischen Firma (Eperium Business Solutions) mit ein paar IT-Indern und einem netten Chef erwartet, der den europäischen Arbeitsalltag/Ablauf nach 3 Jahren in Holland zum Glück recht gut kennt.

Meine Stelle in Delhi wurde mir von einem ehemaligen HNPler vermittelt. Eigentlich wollte ich nach Mumbai, da mich die Stadt dann doch mehr als Delhi reizte und ich hatte auch dort über eine Ehemalige HNPlerin ein Stellenangebot an der Hand, welches im Endeffekt aber fachlich nicht ganz so gut passte und vor allem mein Bauchgefühl einfach nicht stimmte. So bin ich dann nach einem kurzen Briefing bei der Mutterfirma in Muiden (Nähe Amsterdam) in Delhi gelandet...

So, nun zu meiner Tätigkeit – da ich vorher schon voll im Berufsleben stand (und stehe :)), wollte ich kein normales Praktikum, sondern einen verantwortungsvollen Job machen. Dies wird mir bei EBS India ermöglicht und die Arbeit auch dankbar angenommen. Meine Aufgabenbereiche sind recht vielfältig – hier einfach eine Liste als Übersicht:

- Allgemeines Management
- Organisation der Kommunikation zwischen Niederlanden und Indien
- Kommunikation mit indischen Behörden (STPI, Zoll usw.)
- Auswahl neues Office
- Vorbereitung ISO Zertifizierung
- Erstellung von HR Policies, administrative Aufgaben
- (Neu)aufbau der lokalen IT Infrastruktur
- Hiring von neuen Mitarbeitern
- Projektmanagent und Planung
- Erstes Marketing indischer Markt

Nach dieser Übersicht möchte ich einfach ein paar parktische Beispiele aus dem Alltag geben:


Ein Teil des EBSI Teams - sorry, schlechtes Bild

Das Officegebäude (im Seitentitel zu sehen) ist ein 15 stöckiges Hochhaus namens "Antriksh Bhavan", welches in einem für indische Verhältnisse recht anständigen Zustand ist. Zwar muss man die Lifttüren während der Fahrt manchmal manuell schliessen und ohne Schmiergeld beim Estate Manager werden Anfragen/Wünsche nie erfüllt, aber sonst geht es. Es gibt zwar immer mal neue Problemchen und die Lösungen sind teilweise recht uneffektiv - so hatten wir ein paar Katzen in den Schächten der Klimaanlage - nachdem die Lärm- und Geruchsbelästigung unerträglich wurde und mein sonst sehr gezügeltes Temprament durchbrach ;), kam dann endlich eine Horde von Gebäudeangestellten, welche alle in der Klimaanlage herumkrochen und einen unglaublichen Lärm machten - das Ergebnis war dann, das sich die Katzen in einer unzugänglichen Ecke verschanzten und für die nächste Woche nicht mehr erreichbar waren. Am Ende der nächsten Woche lagen dann schon tote Tauben als Katzenfutter in der AC und wir drohten mit Polizei und chronischer Nichtbezahlung von Rechnungen - nun ist die Klimaanlage Katzenfrei und auch noch schön gesäubert worden....es geht doch und alles ist nicht so schlimm...oder doch !? Unser Office wird aber für die wachsende Mitarbeiterzahl zu klein, so dass wir uns nach einer neuen Bleibe umsehen...mal sehen, was dort auf uns wartet...


Amit - mein Boss

Im Rahmen meiner Arbeit habe ich auch viel mit indischen Behörden zu tun - dies ist aber eher Stoff für eine eigene Story...Probleme mit der Hierarchie bleiben mir in unserer Firma zu Glück erspart, da Amit (Chef) selbst nicht viel älter als ich ist und er in Europa gearbeitet hat - so verlagern sich die Probleme dann auf den direkten Drill der Mitarbeiter, da in Indien die Gabe der selbsttändigen und eigenverantwortlichen Arbeit leider nicht sehr verbreitet ist. Zum Glück haben wir aber zumindest einige Mitarbeiter, die dazu fähig sind und dadurch bleibt der Laden funktionsfähig. Ich will keinesfalls ein negatives Bild darstellen sondern nur verdeutlichen, das viele Dinge hier anders funktionieren und man viel Geduld bzw. manchmal auch Härte braucht, um Dinge zu ändern. Im Ganzen gesehen arbeitet hier einen Firma, die einen guten Mittelweg zwischen Euroäischem und Indischem Weg eingeschlagen hat - nach 1 1/2 Jahren ist natürlich noch nicht alles pefekt...


Einer der "gefürchteten" IT-Inder - Sukhveer - bei der Arbeit